Leitfaden Hundeernährung
Hunde sind zwar hauptsächlich Fleischfresser, können aber auch pflanzliche Nahrung verdauen. Prozentual besteht ihr Ernährungsplan etwa aus 80% Tierischem und 20% Pflanzlichem. Die richtige Ernährung muss allerdings individuell an die speziellen Bedürfnisse des Hundes angepasst werden.
Ausgewogene Ernährung:
Entscheidend ist eine Kombination aus Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen.
Proteine:
Sind für das Wachstum und die Reparatur von Zellen, Geweben und Muskeln verantwortlich
Proteinquellen sind Fleisch (z.B. Huhn, Rind, Lamm) oder Fisch
Kohlenhydrate:
Liefern Energie, halten den Blutzuckerspiegel stabil und tragen zur Regulierung des Stoffwechsels bei
Kohlenhydratlieferanten sind beispielsweise Reis oder Kartoffeln
Fette:
Liefern ebenfalls Energie, unterstützen die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und sorgen für gesundes Fell und Haut
Fettquellen sind beispielsweise Fischöl, Hühnerfett, Rinderfett und Pflanzenöle
Vitamine:
Jede Vitaminart unterstützt unterschiedliche Bereiche der Gesundheit: Vitamin A für Augen und Haut, Vitamin D für Knochengesundheit, etc.
Vitaminlieferanten sind beispielsweise Leber, Süßkartoffeln, Pflanzenöle, Obst und Gemüse
Mineralstoffe:
Stärken Zähne, Knochen, Muskeln und Nerven
Mineralstofflieferanten sind beispielsweise Fleisch, Knochenmehl, Eierschalen, Gemüse und Fisch
Hoher Fleischanteil:
Ideal ist ein Fleischanteil von mindestens 60–80%, da Fleisch die Hauptquelle für hochwertige Proteine, essentielle Aminosäuren, sowie wichtige Vitamine und Mineralstoffe darstellt.
Trockenfutter, Nassfutter oder selbstgemachtes Futter?
Jede dieser Optionen hat ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter, Gesundheitszustand und den individuellen Bedürfnissen des Hundes.
Trockenfutter:
Ist leicht zu lagern, gut portionierbar und oft günstiger als die anderen Futtermittel. Zudem hilft es bei der Zahnpflege, da durch das Kauen Plaque und Zahnstein verringert werden. Allerdings enthält Trockenfutter oft weniger Feuchtigkeit als Nassfutter, was für Hunde, die wenig Wasser trinken, problematisch sein kann. Hier sollte darauf geachtet werden, dass immer genügend frisches Trinkwasser zur Verfügung steht.
Nassfutter:
Bietet durch seinen höheren Feuchtigkeitsgehalt den Vorteil, dass Hunde, die schlecht trinken, mehr Flüssigkeit aufnehmen. Außerdem schmeckt es den meisten Hunden besser.
Ein Nachteil ist jedoch die kurze Haltbarkeit nach dem Öffnen und, dass es oft teurer ist.
Selbstgemachtes Futter:
Immer mehr Hundebesitzer entscheiden sich dafür, das Futter selbst zuzubereiten. Dies hat den klaren Vorteil, dass man die vollständige Kontrolle über die Qualität und Herkunft der Zutaten hat. Selbstgemachtes Futter kann besonders vorteilhaft für Hunde mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder speziellen Diätanforderungen sein, da es individuell an die Bedürfnisse des Hundes angepasst werden kann.
Wichtig ist jedoch, dass das Futter ausgewogen ist und mit einem Experten abgestimmt wurde.
Diese Art der Fütterung kann zeitaufwändig und kostenintensiv sein, weshalb sie nicht für jeden Hundebesitzer die ideale Lösung ist.
Die richtige Wassermenge
Ein Hund sollte am Tag ungefähr 50ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht aufnehmen.
Zu wenig Flüssigkeit kann zu gesundheitlichen Problemen, wie einer schlechteren Nierenfunktion oder Verdauungsproblemen führen.
Bedürfnisse je nach Lebensphase
Die Ernährung eines Hundes variiert je nach Alter, Größe, Energielevel und gesundheitlichem Zustand.
Welpen: Benötigen eine protein- und energiereiche Fütterung für das Wachstum.
Erwachsene Hunde: Eine ausgewogene Ernährung, portioniert nach Aktivitätslevel.
Senioren: Haben oft einen langsameren Stoffwechsel und neigen zu Gelenkproblemen. Sie benötigen weniger Kalorien, dafür mehr hochwertige Proteine und Gelenknährstoffe wie Glucosamin.
Das ist giftig:
Leider gibt es viele Lebensmittel, die für Hunde giftig oder gesundheitsschädlich sein können. Die häufigsten sind:
Schokolade
Zwiebeln
Knoblauch
Trauben
Rosinen
Rohes Schweinefleisch
Koffeinhaltige Getränke
Alkoholische Getränke
Avocados
Macadamianüsse
Viele künstliche Süßstoffe
Kann man Hunde vegan ernähren?
Können ja, aber wir raten dringen davon ab, wenn keine gesundheitliche Indikation besteht. Wie oben schon beschrieben, sind Hunde hauptsächlich Fleischfresser und ohne tierische Proteinquellen und essentiellen Nährstoffe, wie Vitamin B12, Eisen und Omega-3-Fettsäuren kann es zu Mangelerscheinungen und Verdauungsproblemen kommen.
Das sollte im Futter nicht enthalten sein:
Tierische Nebenerzeugnisse ohne genaue Deklaration
Hierbei handelt es sich oft um Schlachtabfälle, wie Hufe, Federn, Schnäbel, Borsten oder Blut
Künstliche Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe
Füllstoffe, wie Soja, Weizen oder Mais
Damit wird oft tierisches Protein ersetzt und einige Hunde reagieren empfindlich darauf
Zucker, Melasse, Fructose oder Glucose
Bäckerei- oder Molkereierzeugnisse
Enthalten ebenfalls Zucker
Milchprodukte
Die Bezeichnung „Fette und Öle“ ohne genaue Deklaration
Meistens Abfallprodukte
Analytische Bestandteile im Hundefutter
Sie geben einen Überblick über die wichtigsten Nährstoffe und deren Menge, die im Futter enthalten sind.
(Allgemeine Richtwerte)
Rohprotein:
Gibt den Gehalt an tierischen und pflanzlichen Eiweißen, Aminosäuren, Peptiden und stickstoffhaltigen Verbindungen an.
Trockenfutter: 20-25%
Nassfutter: 8-12%
Rohfett:
Zeigt den Anteil an tierischen und pflanzlichen Fetten im Futter, die essenzielle Fettsäuren liefern.
Trockenfutter: 10-15%
Nassfutter: 3-7%
Rohfaser:
Gibt den Anteil der unverdaulichen Pflanzenbestandteile an
Trockenfutter: 2-3%
Nassfutter: circa 0,5%
Rohasche:
Zeigt den Gehalt an Mineralstoffen und gibt Auskunft über den unverbrennbaren Rückstand
Ein hoher Rohascheanteil kann auch auf minderwertige Zutaten hinweisen
Gehalt sollte unter 4% liegen
Feuchtigkeit:
Trockenfutter: ca. 10%
Nassfutter: 70-80%
Beispiel eines guten, fiktiven Hundefutters:
Zusammensetzung:
Frisches Hühnerfleisch (40%), Frisches Rindfleisch (20%), Geflügelfleischmehl (10%), Reis (8%), Süßkartoffeln (7%), Karotten (5%), Fischöl (3%), Erbsen (2%), Leinsamen (1%), Knochenmehl (1%)
Fazit:
Egal ob Trockenfutter, Nassfutter oder BARF, es sollte immer darauf geachtet werden, dass die Ernährung ausgewogen ist und den individuellen Bedürfnissen des Hundes entspricht.
Wenn Sie nicht sicher sind, was für Ihren Hund das Beste ist, konsultieren Sie einen Tierarzt oder Tierernährungsberater.